Deworm the World: Erfolgreich trotz weniger Wurmbehandlungen?

Entwurmungsprogramme – wie jene der Initiatve “Deworm the World” – gelten als besonders effektiv, weil vielen Menschen (vor allem Kindern) mit vergleichsweise wenig Geld langfristig geholfen werden kann. Weltweit sind mehr als eine Milliarde Menschen mit Würmern und Parasiten infiziert, denen – ohne entsprechende Behandlung – nicht nur große gesundheitliche, sondern auch berufliche Probleme drohen.

Im Jahr 2019 unterstützte die Initiative “Deworm the World” von Evidence Action die Behandlung von mehr als 280 Millionen Kindern. Im Jahr 2020 waren es aufgrund der Auswirkungen der Pandemie nur mehr 177 Millionen. Auch wenn die Programme inzwischen wieder mehr Menschen versorgen, geht die NGO davon aus, dass es nie wieder so viele wie 2019 sein werden. Gleichzeitig spricht sie von einem Erfolg – warum ist das so?

Die Fortschritte des Programms werden anhand zweier Parameter gemessen:

1) Verringerung der Wurmbelastung und

2) Stärkung der Eigenverantwortung der jeweiligen Regierung und ihrer Fähigkeit, Entwurmungsprogramme in Schulen durchzuführen.

Seit etwa sechs Jahren unterstützt die NGO u.a. die Regierungen auf nationaler und bundesstaatlicher Ebene in Indien, um Entwurmungsprogramme zu etablieren. Da das Programm auf mehr Eigenverantwortung abzielt und die Regierung auf nationaler Ebene keine weitere Planungsunterstützung benötigt, will sich Evidence Action nun auf die bundesstaatliche Ebene fokussieren. Dabei verringert sich die Anzahl der mit der Unterstützung der NGO durchgeführten Behandlungen um ca. 92 Millionen Kinder.

Darüber hinaus sank die Prävalenz von Wurmerkrankungen in diversen Gebieten durch die konsequente Behandlung vor Ort, was wiederum weniger Behandlungen nötig macht. Manche Massenbehandlungen könnten in Zukunft ganz eingestellt werden, sobald eine ausreichend niedrige Prävelenz erreicht wird.

Mit diesem Bericht von Evidence Action soll verdeutlicht werden, dass weniger Behandlungen nicht etwa weniger Impact bedeuten. Vielmehr zeigen die genannten Zahlen die weitreichenden Erfolge des Programmes, durch das die Regierungen verschiedener Länder und Expert:innen für epidemiologische Forschung eng zusammengearbeitet haben.

Hier geht’s zum Bericht von Evidence Action.

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